Hokkaido

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HOKKAIDO

Ein lang ersehnter Wunsch ging Ende Januar  und im Februar 2015 in Erfüllung: eine unvergessliche Reise in den kalten Norden Japans auf die Insel Hokkaido. Meine Tochter, Marion Hogl,  hat mich wieder begleitet. Ein  inzwischen  erfahrenes Team sollte eine  herrliche Zeit mit beeindruckenden Erlebnissen haben. Mit zunehmendem Alter bin ich froh, dass sie mir bei den  Strapazen, die wir erlebten, immer wieder hilfreich zur Seite stand. Danke Marion!!

Unser fotografisches  Ziel galt den Mandschuren-Kranichen, die in Japan als Nationalvogel und Vogel des Glücks besonders verehrt werden. Ferner weckten die Singschwäne,  die Riesenseeadler, auch Steller`s Seeadler genannt,  und  die Riesenfischuhus oder Blakinston Fischeulen unser besonderes Interesse.

Nach einer Flugzeit von 11 Stunden und 38 Minuten sind wir auf dem Flughafen Hanaka in Tokio gelandet. Am folgenden Tag erfolgte der Weiterflug nach Kushiri auf die Insel Hokkaido,  wo wir nach 2 Stunden landeten. Sofort nach unserer Ankunft fuhren wir mit unserem Minivan  in das Tsurui Mura Kranich Reservat. Bei strahlendem Sonnenwetter haben wir die Mandschurenkraniche, auch Rotkronenkraniche genannt, im Schnee vor die Linse bekommen. Ebenso konnten wir bei dieser Exkursion auch einige Weissschwanzseeadler fotografieren. Sie versuchten den Kranichen das Futter streitig zu machen.

Schon an diesem Tag,  wie auch während der nachfolgenden Tage,  mussten wir erkennen, dass der inzwischen eingetretene Schneesturm uns einiges abverlangen wird und  unsere fotografischen Ambitionen beeinträchtigt werden. Es gab bis zu 4 Meter hohe Schneeverwehungen und zirka 80 Prozent aller Straßen waren gesperrt. Unserem einheimischen  Fahrer wurde viel abverlangt, doch  immer war er  mit großem Ehrgeiz und Eifer  bestrebt uns zu den besten Plätzen zu führen. Er entdeckte  in einem entfernten Waldgebiet einen   Habichtskauz. Nach einem mühsamen Fußmarsch durch hohen Schnee und Gestrüpp genossen wir diesen  Anblick und später auch das gelungene Portrait.

Nach zwei Übernachtungen in Tsurui Mura in der Region Kushiro mit  jeweils einem traditionellen japanischen Abendessen und Frühstück verabschiedeten wir uns, widerum bei heftigem  Schneetreiben, von den Kranichen  in dieser Region.

Anschließend ging die Fahrt weiter nach Kawayu zum See Kussharo. Die folgenden 2 Tage verbrachten wir in der Umgebung des Kratersees  mit der Vulkaninsel Nakajima. Wir waren immer wieder von  dem einzigartigen Anblick fasziniert. Man trifft hier außerdem auf ein spezielles Ökosystem: aus dem Vulkan treten schwefelartige Gase aus, welche das Seewasser säurehaltig und an vielen Stellen warm machen. Dieser See ist für sein Vorkommen an Singschwänen bekannt. Bei Temperaturen von teilweise minus 38 Grad Celsius,  mit dicker  Winterkleidung, Gesichtsschutz und Schneesturmbrille ausgestattet, konnten wir trotzdem schöne Bilder von den Singschwänen nach Hause bringen. Erstmals zeigte sich wieder manchmal die Sonne mit schüchternen Versuchen.

Nun führte unsere Reise an den nordöstlichen Zipfel Hokkaidos, auf die Halbinsel Shiretoko. Dort befindet sich ein Nationalpark, der seit 2005 zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Von der Küste aus kann man über das Ochotsikische Meer bis zur russischen Insel Kunashiri sehen. Auf der Halbinsel  bekamen wir neben den Sika –Hirschen,  Rotfuchs , Weissschwanzseeadler  und   Kormoranen  auch die erwünschen  Riesenseeadler sowie die  Fischeulen oder Riesenfischuhus, die seltenste Eulenart der Welt, zu sehen und zu fotografieren. Wir verbrachten drei Tage in dem Küstenort Rausu  und dessen Umgebung .  Das Wetter hatte sich erfreulicherweise verbessert. Des Öfteren  konnten wir in der imposanten Schneelandschaft die Sonne und Teile des blauen Himmels genießen.
Eigentlich hatten wir von hier aus  eine Fahrt mit einem Eisbrecher zu den Treibeismassen geplant, wo wir in der Morgendämmerung die Steller`s Seeadler  auf dem Packeis erleben und ablichten wollten. Der Schneesturm hat jedoch das Packeis zu weit auf das offene Meer hinaus getrieben, sodass  unser Vorhaben abgesagt werden musste. Ein Erreichen des Packeises war für uns unmöglich geworden. Durch Vermittlung unseres Fahrers  wurden wir  mit einer Schifffahrt im Hafengebiet von Rausu  entschädigt. Dabei konnten wir die Riesenseeadler mit ihrem plastikartig  anmutenden großen gelben Schnabel und der weiß-braunen Gefiederfärbung erfolgreich beobachten und fotografieren.

Unsere Reise näherte sich danach dem Ende.  Auf dem Rückweg  durch die Region Nemuro, welche für die Vogelwelt nochmals augenfällig werden sollte, begegnete uns noch  eine Sumpfohreule.   Am Lake Furen sowie in der Bucht um die Halbinsel Notsuke haben wir nochmals die Riesenseeadler und die Weissschwanzseeadler in großer Anzahl zu Gesicht bekommen. Dies war als Abschluß dieser Reise nochmals ein unerwarteter und ungewöhnlicher Anblick, welcher  uns  in schöner Erinnerung bleiben wird.

Dann hieß es Abschied nehmen von der Insel Hokkaido, zurück ging es am nächsten Morgen mit dem Flugzeug nach Tokio.

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