Da ich überwiegend mit Festbrennweiten von 500 mm und 300 mm arbeite, kam ich immer wieder in eine Situation, bei der die eingesetzte Brennweite zu lang oder zu kurz war. Bei einem Zoomobjektiv ist das natürlich kein Thema. Vor allem an der Winterfütterung oder am Badeteich für Vögel machte ich viele Bilder bei denen ein Vogel das Format sprengte oder etwas zu klein auf dem Chip war. Bei Recherchen im Internet schaute ich mir mal an wie die Kollegen unterwegs sind und was auf dem Markt so angeboten wird. Von einfachen flachen Schienen mit zwei Schrauben rechts und links für jeweils ein Objektiv bis hin zur Hightech Lösung gibt es einiges. Die flachen Schienen sahen mir etwas zu schwach aus um ein 500 und 300 mm Objektiv nebeneinander auf dem Stativ stabil zu befestigen. Die Hightech Lösung ist mir einfach zu teuer.
Meine Anforderungen hatte ich im Kopf. Erstens sollte es so stabil sein dass nichts wackelt und zum zweiten sollte der Abstand der Objektive nicht zu weit sein um den Schwerpunkt nach außen nicht allzusehr zu strapazieren. Die erste Lösung war eine Dachlatte welche ich entsprechend bearbeitete. Dabei wurden die Objektive direkt auf die Holzlatte geschraubt. Vom Prinzip her hat es funktioniert, doch es erschien mir etwas zu wackelig. Die Lösung fand ich dann in einem Stück Kantholz welches ich mir entsprechend modifizierte. Es ist sehr kompakt und verbiegt sich nicht. Es wurde noch schwarz gespritzt und die Aufnahmen für die Objektive montiert. Fertig war meine Halterung für zwei verschiedene Objektive. Auf der Oberseite des Holzes schraubte ich noch eine Wasserwaage, da der Platz ja vorhanden ist.
Um die Kompatibilität mit meinem Manfrotto Objektivkopf zu erhalten schraubte ich an die Unterseite des Holzes eine Schnellwechselplatte 501 PL und auf das Holz zwei Schnellwechseladapter MA 577 die es in Kombination mit der Kameraplatte 501PL im Handel gibt. Alles in allem musste ich dafür ca. 110.- € ausgeben. Je nach verwendetem Schnellwechselsystem müssen diese entsprechend angeschafft werden.
Ein erster Praxistest erfolgte am Luderplatz bei den Mäusebussarden und hat mich sofort überzeugt. Bei Ansitzen im Tarnzelt verwende ich seither diese Kombination und habe mir dadurch wesentliche Vorteile verschafft. Noch mehr Sinn macht das ganze natürlich wenn man auf jedem Objektiv eine Kamera hat, doch auch bei nur einer Kamera ist der Wechsel von einem Objektiv auf das andere ohne Störung der Motive möglich.
Mit dieser selbstgebastelten Konstruktion gewinne ich bestimmt keinen Designerpreis, doch in der Praxis hat sich die Halterung bewährt und in der Zwischenzeit konnte ich dadurch wesentlich effektiver arbeiten.
Um die beiden Klemmhebel für die Schnellwechselplatte nach außen zu bekommen, wurde eine Platte um 180° gedreht. Dabei muss die Schnellwechselplatte am Objektiv auch anders angebracht werden um das Objektiv von vorn einzuschieben.
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