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Kamera-Benutzereinstellungen

Dieser Beitrag bezieht sich auf Canon-Kameras, da ich andere Systeme nicht kenne.
Auf dem Moduswahlrad einiger Canon-Kameras sind die Tasten C1 bis C3 (manche auch nur C1+C2) zu sehen. Diese Tasten können mit bestimmten Benutzereinstellungen belegt werden. Fast alles was an der Kamera elektronisch eingestellt wird, kann auf diese Tasten gelegt werden. Auch Kombinationen sind möglich. In diesem Beitrag möchte ich beschreiben wie ich dabei vorgehe um bestimmte Einstellungen schnell parat zu haben.

Wenn man z.B. auf Rehe ansitzt sind die Kameraeinstellungen für diesen Ansitz auf das vorhandene Licht angepasst. Ich versuche bei meinen Ansitzen möglichst im niederen ISO-Bereich zu bleiben um nicht allzusehr verrauschte Bilder zu bekommen. Habe ich also den AV-Modus und 320 ISO bei Blende 8 eingestellt und könnte mit 1/250 Sekunde fotografieren so wären die Bilder bestimmt scharf, wenn sich ein Reh nicht zu schnell bewegt. Sehr oft stelle ich dazu auf One Shot Autofocus und den Spotfocuspunkt um eben Punktgenau zu fokusieren. Zudem mit dem elektrischen Auslöser ausgelöst verhindert dies das Vibrieren der Kamera. Nun ändert sich aber die Szene. Aus dem Wald kommt mit hohem Tempo ein Reh hervorgeprescht und läuft in idealer Entfernung vorbei. Natürlich zieht man da die Kamera mit und lässt den Motor laufen. Doch schon beim zweiten Bild merkt man dass man ja auf Einzelbild und Silentmodus eingestellt hat. Schnell die Tasten drücken für die Highspeed Auslösung, Blende auf 4,0, ISO auf 1000 um schnellere Verschlußzeiten zu bekommen und dann noch auf Servo-Autofocus einstellen und vielleicht noch den Spotautofocus auf den Kreuzautofocus um mehr Autofukuspunkte zu haben. Ein Blick durch den Sucher – Reh ist nicht mehr zu sehen. Wieder in Beobachtungsstellung und gerade sieht man noch wie ein Milan auf das Versteck zufliegt. Blauer Himmel, gutes Licht, also Einstellungen schnell auf 15-Punkt Autofokus, 200 ISO reichen, Servo-Autofokus, Blende auf +1 – Milan ist weg.
Solche Szenarien haben bestimmt schon viele Naturfotografen erlebt, wenn auch mit anderen Motiven oder Gelegenheiten. Um hier ganz schnell zu reagieren und möglichst wenig Zeit zu verlieren, gibt es die Kamera-Benutzereinstellung. So heißt das Menü bei der EOS 7D. Bei der 7D Mark II heißt das Menü Indiv. Aufnahmemodus. Doch bei beiden Kameras ist es das gleiche Vorgehen.
Diese Benutzereinstellung hat den Vorteil dass man hier auf die Einstelltasten C1 bis C3, die sich auf dem oberen linken Einstellrad befinden, bis zu drei unterschiedliche Vorgaben einstellen kann.

In den folgenden Bildern zeige ich die Vorgehensweise wie ich die Einstellungen bei der Canon EOS 7D vornehme.

Mit dem Wahlrad auf der linken Gehäuseoberseite werden die entsprechenden Programme ausgewählt. Unter anderem auch die Kamera-Benutzereinstellungen C1-C3.

 

 

Zuerst sollten die gewünschten Einstellungen durchgeführt werden. Für Actionaufnahmen stelle ich gerne den ISO Wert auf 1000 ISO um schnellere Verschlußzeiten zu bekommen und das Rauschen meiner Kamera in Grenzen zu halten. Natürlich die Blende auf die volle mögliche Öffnung und Nachführ Autofokus (AI Servo). Als Autofokusfeld wähle ich dabei ein Feld mit 5 Autofocuspunkten um etwas entspannter dem Motiv mit der Kamera zu folgen. Nennt sich bei der D7 – AF-Feld Ausweitung. Beim Spotautofokus ist man schnell mal daneben. Natürlich wähle ich auch die schnellste Reihenaufnahme.

 

Nachdem diese Einstellungen durchgeführt wurden wählt man im Menü den Punkt Kamera-Benutzereinstellungen aus. Mit einem Klick auf die SET-Taste geht es weiter.

 

 

Die Auswahl Registrieren mit der SET-Taste bestätigen.

 

 

 

Nun die C-Taste auswählen auf welche die Benutzereinstellung gelegt werden soll und mit der SET-Taste bestätigen. Ideal ist die Auswahl C3, da hier der Vorteil ist, dass man ohne hinzuschauen das Wahlrad bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen kann. Bei den anderen Belegungen muss man eben mitzählen. Wenn man im AV-Modus fotografiert sind es 3 Klicks bis C1 und 4 Klicks bis C2. C3 ist der Anschlag.

 

Mit dem folgenden Feld wird die Einstellung registriert und steht dann zur Verfügung. Wenn man die Einstellungen im AV-Modus gemacht hat sollten die Einstellungen wieder auf die üblichen Belichtungszeiten zurückgestellt werden. Wenn einmal eine C-Taste mit Werten belegt ist, kann diese auch direkt ausgewählt werden und die Einstellungen werden auch übernommen ohne dass man vorher in einem anderen Modus (Av, Tv oder M) war.

Bei der 7D Mark II ist der Ablauf der gleiche, nur die Bezeichnung ist Indiv. Aufnahmemodus

Ich hoffe dass dieser Beitrag für den Einen oder Anderen eine hilfreich ist um die C-Tasten zu nützen und die Einstellungen durchzuführen.

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Bilder entrauschen

Bilder mit dem Entrauschungsprogramm Neat Image v8 entrauschen.

Dieser Beitrag ist meine ganz persönliche Meinung zu dem Entrauschungsprogramm Neat Image. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder dass es so wie ich es hier zeige der einzig richtige Weg wäre. Vollformat Fotografen werden müde lächeln und zu einer neuen Ausrüstung raten. Doch ich konnte in den vergangenen Wochen einige Vollformatbilder als RAW-Dateien sehen und bearbeiten und bin doch negativ erstaunt was da bei 1600-3200 ISO zu sehen war.
Schon seit langer Zeit verwende ich Neat Image um Bilder zu entrauschen. Leider lief meine Version 6 nicht mehr unter einer 64 bit-Umgebung. Meine betagten PCs waren alle im 32-bit System aufgebaut. Eine zeitlang entrauschte ich mit dem Nik-Filter Dfine. Das erforderte aber meistens eine zweite Ebene um die Strukturen zu erhalten da ich es nicht schaffte den Filter so einzusetzen, dass die Strukturen im Bild nicht auch entrauscht wurden. Also schaffte ich mir wieder Neat Image in der Version 8 an. Es gibt verschiedene Lizenzen. Ich entschloss mich für die Plugin-Version für Photoshop CC. Da ich Neat Image nicht als Stand Alone Version benötige. Gegenüber der früheren Version hat sich einiges getan. Es gibt nun einen Beginer-Modus und einen Advanced-Modus für fortgeschrittene. Nach einigen Tests musste ich feststellen, dass der Beginer-Modus schon so gut ist dass dies für die meisten Fälle ausreicht. Ein kleiner Wehmutstropfen ist, dass es das Programm nur in Englisch gibt. Doch man hat sich erstaunlich schnell an diesen Umsatand gewöhnt.

Ich möchte gerne anhand von Beispielen die Wirkung von Neat Image v8 zeigen. Die Beispiele beziehen sich auf Bilder mit der EOS 7D Mark II. Die Kamera hat mich im höheren ISO Bereich positiv überrascht und durch Neat Image ist es möglich sehr ordentliche Ergebnisse zu bekommen.
Als Testbild habe ich ein Rehkitz ausgewählt welches mit ISO 1250 aufgenommen wurde. Bei einer Vergrößerung auf 40×60 cm würde ich an dem Bild gar nicht allzuviel in Sachen Rauschunterdrückung machen. Doch ich möchte zeigen wie effektiv Neat Image arbeitet.

Mit einem Klick auf das Bild wird dieses groß angezeigt. zurück muss man leider mit dem Pfeil links oben im Browser. Bei Firefox kann auch die Zurück-Taste eingesetzt werden.

Das Ausgangsbild:
Ich habe zwei Versionen nebeinander gestellt. Einmal wurde das Bild direkt aus Lightroom heraus in der Größe 40×60 cm exportiert. Das Vergleichsbild wurde aus LR als maximale JPG-Datei ohne Maßangabe exportiert und in PS auf die Größe von 40×60 cm konvertiert.
Das Bild in der Vergrößerung von 100%. Beim Ausdruck auf diese Größe würde das eine Bildbreite von 195 cm ergeben. Um ein Bild so zu betrachten wie man es eventuell vergrößern lassen will, sollte man es sich auf dem PC auch in der originalen Größe anzeigen lassen. Bei mir sind das bei einem Bild von 40×60 cm ein Wert von 36%. Dann sehe ich das Bild so groß wie es gedruckt wird.
Im unteren Vergleich wurde Neat Image auf die Bilder angewandt. Es ist deutlich eine Reduzierung des Rauschverhaltens in den homogenen Flächen sichtbar.
Im nächsten Vergleich die oben gezeigten Bilder auf einen Blick. Der Unterschied ist sichtbar.
 
Die oben gezeigten Bilder sind immer bei 100% Anzeige auf dem PC bearbeitet. Das nächste Beispiel ist die Anzeige auf dem PC wie man das Bild bei 40×60 cm sehen würde. Ohne weitere Bearbeitung könnte man hier eine Vergrößerung von 40×60 cm anfertigen lassen ohne dass viel störendes Rauschen zu sehen wäre. das Bild wurde nur in LR bearbeitet.
 Wenn man die entrauschte Version bei der Größe von 40×60 cm anschaut ist es doch noch um einige Nuancen besser als die unbearbeitete Version.
 
 Der direkte Vergleich noch einmal untereinander.
In Neat Image sieht das dann so aus wie in den folgenden Bildern
Nochmal die beiden Bilder in Neat Image untereinander zum besseren Vergleich
Noch ein Vergleich mit einem Braunbär. Fotografiert mit der 7D Mark II bei ISO 16000 !!
Bild bei 100% Ansicht
Das Bild in der Ansicht wie es bei einer Vergrößerung auf 40×60 cm aussehen würde. Ich denke hier ist die Anwendung von Neat Image sehr gut zu sehen.
Ein kleines Video-Tutorial dazu gibt es auf YouTube auf meinem Kanal: Video-Tutorial
Fazit zu Neat Image:
Das Programm finde ich als Cropkamera-Fotograf sehr hilfreich. Es können mit manchen Bildern noch sehr gute Ergebnisse erzielt werden.

Das Programm Neat Image 8 gibt es als Testversion mit welcher man Bilder bis 1600 Pixel (auf der langen Seite) bearbeiten kann. es stehen sämtliche Möglichkeiten zur Verfügung. Für Internetbilder eine schöne Sache. Hier geht es zur Neat Image-Seite: ni.neatvideo.com/download

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Workshops

Workshops mit Themen der Naturfotografie und Bildbearbeitung/Bildverwaltung in Lightroom

Zum Thema Naturfotografie biete ich zwei Workshops an. Diese sind nicht auf bestimmte Tage festgelegt sondern richten sich nach den Interessenten.

Tierfotografie
Dieser Workshop richtet sich an all diejenigen, welche sich mit dem Thema Tierfotografie schon beschäftigt, aber noch nicht den richtigen Einstieg in diese Materie geschafft haben. Der Schwerpunkt bildet die Vogelfotografie.  In einer kleinen Gruppe von 2-6 Personen durchstreifen wir gemeinsam den Rosensteinpark in Stuttgart auf der Suche nach Motiven.  Gerne auch für Einzelpersonen.
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Makrofotografie
Der  Workshop Makrofotografie soll dem Teilnehmer die Welt der kleinen Dinge etwas näher bringen. Er richtet sich an all diejenigen Naturliebhaber, die unsere heimische Fauna und Flora aus der Nähe betrachten und fotografieren wollen.  In dem Workshop werden die Möglichkeiten gezeigt, mit welchen Kameras und Objektiven diese, meist kleinen, Motive erfolgreich fotografiert werden können. Hierzu ist keine große Ausrüstung notwendig.
Beschreibung und Angebot

Adobe Photoshop Lightroom Versionen 5/6/CC
Adobe Photoshop Lightroom (LR) ist meiner Meinung nach ab der Version 3 ein absolut ausgereiftes und für ambitionierte Fotografen ein sehr hilfreiches Bildbearbeitungs- und Bildarchivierungsprogramm. Viele Naturfotografen verwenden das Programm um ihre Bilder zu bearbeiten und zu archivieren. Seit der Version 3 ist auch das Preis-/Leistungsverhältnis ein Argument sich mit dem Programm näher zu beschäftigen. Vor allem Anwender, die optimale Bilder aus ihren RAW-Dateien erzeugen möchten, kommen an diesem Programm kaum  vorbei. Natürlich gibt es viele Freeware-Programme, mit denen sich auch gute Ergebnisse erzielen lassen. Der Unterschied liegt allerdings im Detail und da ist mit Photoshop LR noch einiges mehr aus den Bildern herauszuholen.
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