Makrotour an den Bürgerseen
Die Bürgerseen bei Kirchheim unter Teck bieten für mich eine gute und einfache Möglichkeit mit dem Makroobjektiv auf Motivejagd zu gehen. In wenigen Minuten bin ich vor Ort und kann auf Motivsuche gehen. In den Monaten, wenn es in der Vogelwelt langsam ruhiger wird widme ich mich sehr gerne den kleinen Motiven.
Es ist ein Naherholungsgebiet und daher mehr oder weniger stark von Publikumsverkehr frequentiert. Doch in den frühen Morgenstunden ist man oft alleine unterwegs. Neben vielen Insekten kann, mit etwas Glück, auch die Ringelnatter oder die Zauneidechse fotografiert werden. Um die Motive zu finden sollte das Gebiet langsam und mit scharfen Augen durchstreift werden. Meistens stehen neben den Wegen einige Brennesseln, Disteln und andere Pflanzen wo es sich lohnt genauer hinzusehen.
Bei einem Rundgang von 2 Stunden konnte ich die Motive in der unten gezeigten Galerie finden und fotografieren. Makroaufnahmen mache ich grundsätzlich mit dem Stativ, da in diesem Nahbereich die Tiefenschärfe so gering ist, dass Bilder aus der Hand oft verwackelt sind.
Um Makroaufnahmen mit qualitativ hochwertigen Bildern zu bekommen empfiehlt sich eine entsprechende Ausrüstung und Verwendung eines Makroobjektives. Eine Brennweite von 90 bis180 mm ist dabei ideal. Meine bevorzugte Brennweiten sind 100 mm und 180 mm. Beide Objektive erlauben einen Abbildungsmaßstab bis 1:1. Bei 180 mm muss ich nicht so nah an die Motive heran und die Fluchtdistanz der Tiere ist wesentlich geringer. Überhaupt sollten schnelle und hektische Bewegungen vermieden werden. Es ist erstaunlich wie nah man bei manchen Tieren herankommt.
Um langstielige Pflanzen zu fotografieren verwende ich einen Pflanzenhalter. Mit diesem können die Bewegungen durch den Wind um einiges reduziert werden. Es genügt schon den Halter an die Pfanze anzulehnen um zu scharfen Bildern zu kommen. Vor allem wenn beabsichtigt wird eine Aufnahme im extremen Nahbereich von einem Tier zu machen, welches auf einer Pflanze sitzt ist diese Methode sehr hilfreich.
Durch die Nähe zum Motiv ist die Tiefenschärfe natürlich sehr gering. Abblenden des Objektives ist eine Möglichkeit um die Tiefenschärfe zu erweitern. Das geht aber auch nur begrenzt, da bei zu großer Abblendung die Beugungsunschärfe der Linse eintritt, die ein scharfes Bild verhindert (Wikipedia). Die besten Ergebnisse erziele ich mit den Blenden 5,6 bis maximal 11.
Einen sehr guten Beitrag zur Beugungsunschärfe ist in den Seiten von Matthias Haltenhof (Matthias Haltenhof Fotografie) zu finden.
Eine andere Möglichkeit um die Tiefenschärfe zu erhöhen bietet das Focus-Stacking. Dabei werden mehrere Aufnahmen mit stufenweisen Veränderungen der Schärfe von einem Motiv gemacht. Voraussetzung ist, dass das Motiv so gut wie unbeweglich am selben Ort bleibt. Vor allem hat es auch den Vorteil dass mit einer offenen Blende fotografiert werden kann und somit der Hintergrund sehr schön verläuft. Die Bilder werden am Rechner mit einem entsprechenden Programm zusammengefügt und ergeben ein Bild mit großer Tiefenschärfe. In einem Beitrag über Stacking habe ich diese Methode schon einmal beschrieben. Auch in diesem Beitrag habe ich Bild von einer Nickenden Distel zum Vergleich der Tiefenschärfe. Die drei Vergleichbilder sind mit Bl. 4, Bl. 11 und Focus-Stacking mit Bl. 3,5 aufgenommen. In der Bildbeschreibung ist das angegeben.
Für Interessierte führe ich auch Workshops in Sachen Makrofotografie an den Bürgerseen durch. Information zum Makro-Workshop.