Plessenteich

Beobachtungen am Plessenteich
In unregelmäßigen Abständen möchte ich über die Erfahrungen in bestimmten Gebieten einige Gedanken loswerden um meine persönliche Meinung darüber mitzuteilen. Dazu einige Zeilen zum Plessenteich bei Gerlenhofen/Neu-Ulm.
Es handelt sich dabei immer um Gebiete, die von jedermann/frau aufgesucht werden können und nicht unter der Hand als „Geheimtipp“ gehandelt werden. Ich bin der Meinung, dass es in solchen Gebieten egal ist ob ein Naturfotograf unterwegs ist oder mehrere.
Vor kurzem hatte ich den Nymphenburger Schlosspark zum Thema.

Schon lange einmal wollte ich an den Plessenteich bei Neu-Ulm fahren und dort schauen wie die Verhältnisse zum Fotografieren sind. Es sind von mir aus ca. 50 Minuten Fahrtzeit. Sehr zeitig war ich vor Ort. Nebel lag noch über dem See und die Rufe der Lachmöwen waren zu hören. Von einigen meiner befreundeten Naturfotografen kannte ich die Bilder und wollte mir einfach einmal selbst einen Eindruck verschaffen. Schon bei der ersten Sichtschutzwand bekam ich einen Überblick wie der Plessenteich angelegt wurde. Vom Biotop her sehr schön und auch das rege Leben vermittelte ein positives Gefühl. Ein Graureiher stand in der Nähe und hielt einige Bilder lang aus. Sofort fiel mir auf, dass es nur 2 „Schießscharten“an dieser Sichtschutzwand gab welche groß genug waren um das Objektiv durchzuschieben. Die übrigen  Öffnungen sind zu schmal. Für Beobachtungen natürlich vollkommen ausreichend. So ist es an allen Sichtschutzzäunen. Anscheinend gibt es eine Vorschrift bei der Sicherheit die Schlitze so eng zu machen dass Kinder den Kopf nicht durchstecken können. Da sollten sich manche mal mit den europäischen Nachbarn zusammen setzen, die für Naturfotografen viel mehr Verständnis aufbringen.
Interessant ist die Nordöstliche Seite da es hier verschiedene Sichtschutzwände gibt und einen Beobachtungsturm. Die Schlammbänke vor den Sichtschutzzäunen sehen vielversprechend aus. Ich könnte mir denken, dass zur Zugzeit hier einige Limicolen zu beobachten sind. Prinzipiell sind sie mir persönlich aber zu weit entfernt. Vögel ab Kiebitzgröße und mit längster Brennweite können durchaus ordentlich fotografiert werden. Für die Flußregenpfeifer ist es zu weit.  Störend sind die Schutzzäune, die für die Vogelwelt ein wichtiger Faktor gegen Raubtiere sind. Ein Bekannter, der schon öfters dort war, hat den Eindruck dass durch die Zäune das Vogelleben auf den Schlammflächen zwischen den Zäunen und den Schutzwänden nicht mehr so lebhaft ist.
Trotz allem konnte ich einige Bider machen, die mehr als Dokumentationen zu diesem Beitrag anzusehen sind. Ein schönes Erlebnis hatte ich als ein Junghabicht die Lachmöwen aufschreckte und von diesen verfolgt wurde. Zwischen den Lachmöwen konnte ich eine Schwarzkopfmöwe sehen, die hier anscheinend mit wenigen Paaren brütet.
Kiebitze hatten kleine und auch schon flügge Junge. Ein Bisam holte sich die jungen Weidetriebe als Futter und war rege unterwegs. Kuckucke und der Pirol waren ständig zu hören. Auf dem Rückweg sah ich einige Schmetterlinge, die auf Pferdemist nach Mineralien suchten.
Im Nachhinein war es ein interessanter Vormittag mit vielen Beobachtungen. Von fotografischer Seite aus mehr oder weniger Dokumentationen.