Kaiserstuhl 2021

Kaiserstuhl 2021

20.05.2021
Durch die Corona-Pandemie waren Reisen in andere Regionen nicht unbedingt ratsam. Doch durch die momentan etwas geringeren Inzidenzen entschloss ich mich für einen Tag an den Kaiserstuhl zu fahren. Ich dachte dass die Bienenfresser wohl schon zurück sind und wollte beobachten, um für spätere Exkursionen in das Gebiet einige Plätze auszukundschaften. Da ich schon einigemal im Kaiserstuhlgebiet war, wusste ich wo ich suchen und beobachten musste. Es wurden an einigen Stellen neue künstliche Steilwände abgegraben, an denen sich Bienenfresser aufhielten. Das Wetter war bescheiden. Grauer Himmel und immer wieder Regen, dazwischen mal etwas aufgehellt. Meine bekannten Wiedehopfplätze waren nicht besetzt und ich denke dass dies dem kalten Frühjahr zu verdanken war.  Da ich nur einen Tag bleiben wollte wurde die Beobachtungszeit knapp. Von einer exponierten Stelle aus beobachtete ich an einem Busch, mit kahlen Ästen im oberen Bereich, dass sich dort Dorngrasmücke, Wiedehopf und Kuckuck wiederholt aufhielten. Mit dem Tarnzelt setzte ich mich an einer geeigneten Stelle an und tatsächlich konnte ich in 3 Stunden sehr schöne Bilder von den drei Vogelarten bekommen. Vor allem gelangen Bilder vom Kuckuck wie man sie nicht oft machen kann.
Am Nachmittag wurde es freundlicher und ich riskierte noch einen Ansitz bei den Bienenfressern und wurde mit sehr schönen Bildern belohnt. Es war noch nicht viel Aktion bei den Vögeln, sie waren bestimt erst einige Tage da und orientierten sich an den Brutmöglichkeiten. Doch Streitereien um Sitzwarten gab es einige.

 

30.05. bis 05.06.2021
Nachdem die Rahmenbedingungen bei der momentanen Corona Lage mit dem Campingplatz festgelegt waren, fuhr ich für eine Woche wieder an den Kaiserstuhl. Der Wohnwagen wurde schnell aufgestellt und schon am Spätnachmittag startete ich die erste Exkursion in das Gebiet. Mein Ziel für diese Woche war einen Wiedehopf zu finden, der problemlos zu fotografieren war und Bienenfresser im Flug mit der neuen Kamera EOS R6 und dem eingebauten Tieraugenautofokus.
Der Fokus lag bei Bienenfresser und Wiedehopf, da es mit Kleinvögeln schon bei der ersten Exkursion nicht so gut aussah.
Es dauerte fast zwei Tage bis ich einen Wiedehopf fand, der in einem Nistkasten seine Jungen versorgte. Das Tarnzelt wurde problemlos akzeptiert und ich konnte viele Bilder machen. Da das Tarnzelt oft an einem sehr steilen Hang oder Weg aufgestellt werden muss, habe ich es auf Stelzen gestellt um die Schräglage aufzuheben.
Vor allem Maikäfer waren die Hauptbeute. Bei den Maikäfern werden die harten Flügeldecken fachgerecht entfernt und die Jungen danach gefüttert. Täglich saß ich an und beobachtete das füttern der Jungen. An einem Tag wunderte ich mich, dass die Wiedehopfe nicht anflogen, obwohl ich nicht anders ansaß. Nach einiger Zeit verließ ich das Tarnzelt und schaute mich um. Die Ursache war ein „Naturfotograf“ der sich hinter mir aufgebaut hatte und frei stehend  auf die Wiedehopfe wartete. Nach einem klärenden Gespräch brach er die Mission ab und die Wiedehopfe kamen wie gewohnt um ihre Jungen zu füttern.
Es ist schon erstaunlich wie viele Tierfotografen durch die Weinberge streifen, mit einem großen Objektiv bewaffnet und versuchen von Bienenfressern und Wiedehopfen Bilder zu bekommen.
Da ich schon einige Beiträge über den Kaiserstuhl in meinen Seiten habe (Kaiserstuhl 2019, Gottesanbeterin am Kaiserstuhl, Kurztrip 2018) kommen immer wieder Anfragen, ob es nicht möglich sei dass ich die Plätze bekannt mache, da ja sowieso viele Naturfotografen diese wüssten. In diesem Jahr fragten siebzehn Personen bei mir an ob es möglich sei mitzugehen oder an den Plätzen zu fotografieren. Doch bei solchen Motiven ist manchmal schon ein Fotograf zu zuviel.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass man einen Wiedehopf findet an dem schon ein anderer Fotograf sein Tarnzelt stehen hat. So war es auch in diesem Jahr. Freundlich gefragt ob man sich mit dem Tarnzelt dazusetzen kann wird meistens akzeptiert. Allerdings sollte man es respektieren wenn ein Naturfotograf dies nicht will. Oft entsteht sogar ein reger Gedankenaustausch.
Bei Flugaufnahmen von den Bienenfressern funktionierte der Tieraugenautofokus mit der EOS R6 überraschend gut. Hier ist Canon eine überaus nützliche Funktion gelungen.

14.06.2021
Mit einem guten Freund fuhr ich noch einmal ins Kaiserstuhlgebiet. Ziel war, die Bienenfresser bei der Beuteübergabe oder bei der Paarung zu fotografieren. Doch es klappte nicht. Die Bienenfresser saßen wohl auf den Sitzwarten, doch nur vereinzelt konnte ich Beuteübergaben beobachten. Paarungen fanden gar nicht statt. Ich machte mit Einstellung auf den Tieraugenautofokus der EOS R6 noch einige Flugaufnahmen und die Trefferquote war erstaunlich hoch. Da ich sitzende Bienenfresser schon zuvor sehr gut fotografierte war der Schwerpunkt bei den Flugaufnahmen.
Bei den  Wiedehopfen, die ich vor 14 Tagen entdeckt hatte, waren an einem Nistplatz die Jungen ausgeflogen, beim anderen kurz davor. Ein kurzer Ansitz bei sehr schlechten Lichverhältnissen war nicht so erfolgreich.