Kraniche am Hornborgasee 2022

Kraniche am Hornborgasee 2022

Vor 14 Jahren, 2008, war ich das letzte Mal bei den Kranichen am Hornborgesee. Corona verhinderte vor zwei Jahren eine geplante Exkursion nach Schweden und nun endlich gelang es in diesem Jahr die Kraniche am Hornborgasee zu besuchen. Durch die Ausbringung von Futter auf den Wiesen kommen am Hornborgasee schon seit vielen Jahren die Kraniche auf dem Heimzug aus dem Süden hierher um sich für den Weiterflug zu stärken.
Mit einem Freund machte ich mich Ende März auf den Weg. Mit dem Wohnwagen als Anhängsel fuhren wir über die Vogelfluglinie direkt bis Falköping. Vorweggenommen: Die Kosten für Diesel waren um einiges höher als die Ausgaben für Campinplatz und Versorgung. Umgerechnet bezahlten wir an einer Tankstelle 2,63 € für einen Liter Diesel. Dazu noch die Gebühren für die Fähre.
Für Wohnmobile gibt es Stellplätze direkt bei den Kranichen. Doch ohne Strom und Wasser war das für uns keine Alternative. Dazu noch Temperaturen von bis zu -10°.
Der Mösseberg-Campingplatz in Falköping liegt auf einem Berg und bietet doch den Comfort sich zu duschen und die sanitären Anlagen, um sich einen gewissen Standard zu erhalten. Die Entfernng bis zu den Kranichen waren 10 Kilometer.
Da wir gegen 14 Uhr am Campingplatz ankamen und den Wohnwagen in kurzer Zeit aufgestellt hatten, fuhren wir danach an den Hornborgasee um zu schauen wie es mit den Kranichen aussah.
Der erste Eindruck war etwas ernüchternd. Da die Kraniche jeden Tag gezählt werden (nach welcher Methode auch immer) wurden laut Statistik an diesem Tag 12280 Kraniche gezählt. Doch das sah nicht danach aus. Im Laufe der nächsten Tage bekamen wir dann mit, dass sich die Kraniche im Laufe des Vormittags in die umliegenden Felder und Wiesen verteilen. Erst am späten Nachmittag kommen sie wieder an den Platz zurück und bei Einbruch der Dunkelheit fliegen sie zu den Schlafplätzen.

Die folgenden Bildergalerien habe ich in die einzelnen Tage unterteilt. Wir waren sechs Tage vor Ort bei traumhaftem, fast immer wolkenlosen Wetter, allerdings war die  Kälte auch eine Herausforderung der besonderen Art. Spätestens nach drei Tagen wiederholen sich die Bilder, doch man hofft ja immer auf das besondere Bild. Die Hauptzeiten an denen wir bei den Kranichen standen waren von morgens halb 6 bis gegen 10 Uhr und am Nachmittag ab 16:00 bis zur Dunkelheit. Dazwischen nutzten wir die Zeit um andere, uns bekannte Gebiete aufzusuchen. Viele Seen waren noch zugefroren, doch wir fanden auch offene Seen an denen wir verschiedene Wasservögel fotografieren konnten.
Für die Kleinvogelwelt war es noch zu früh. Zugvögel waren noch keine zu sehen und zu hören, nur die heimischen Arten waren zu beobachten.

27.03.2022

Nach dem Aufstellen des Wohnwagens fuhren wir an den Hornborgasee. Es waren nicht zu viele Kraniche zu sehen. Gegen 15:30 machten wir die ersten Bilder um uns einzustimmen. Neben den Kranichen flogen verschiedene Gänse immer wieder vorbei. Ein Seeadler versetzte die Kraniche kurz in Aufregung. Am Abend kamen die Kraniche von den Feldern und Weiden zurück an den Hornborgasee.

 

28.03.2022
Am frühen Morgen gegen halb sechs waren wir bei den Kranichen und suchten einen geeigneten Standpunkt. Diesen fanden wir in einer kleinen Senke an der Straße welcher einen guten Blick auf den kleinen Hügel bei der Kirche bietet. Die Kraniche waren schon eingeflogen und bewegten sich langsam auf den Hügel zu. Bei der ersten Morgenröte begann ich zu forografieren. Die fliegenden Kraniche hob en sich schön gegen den rötlichen Himmel ab. Die Sonne stieg höher und es waren traumhafte Farben am Morgenhimmel. Die Kraniche begannen zu tanzen und es ergaben sich viele Möglichkeiten um dieses Schauspiel bei spektalulärem Licht festzuhalten. Als die Sonne über den Horizont des Hügels kam war die Belichtung schwierig, da der Kontrast extrem groß war.
Nachdem die Sonne weiter hoch gestiegen war verteilten sich die Kraniche und pickten das ausgestreute Futter auf. Wir blieben fast den ganzen Tag um die Gewohnheiten der Kraniche zu beobachten. Es zeigte sich aber für die nächsten Tage, dass die Zeiten von halb sechs bis gegen 10 Uhr und Abends von 16 Uhr bis Sonnenuntergang die interessantesten sind.

 

29.03.2022
Wieder um halb sechs waren wir vor Ort. Am rötlichen Himmel war schon einiger Flugbetrieb. Die Kraniche bewegten sich wieder auf den Hügel zu. Doch heute waren keine Wolken da und es boten sich ganz andere Lichtverhältnisse gegenüber dem Vortag. Auch die Farben des Himmels waren nicht so intensiv.
Nachdem sich die Kraniche verteilt hatten fuhren wir eine Rund durch die Landschaft. An einem kleinen See konnten wir viele Wasservögel beobachten, doch alles außerhalb der idealen Entfernung. Ein Seeadler, weit entfernt,  wurde von den Möwen und Nebelkrähen attakiert und ließ dies ohne Regung über sich ergehen.
Am Nachmittag waren wir wieder vor Ort am Hornborgasee, doch es boten sich keine besondere Situationen, da die Kraniche weit entfernt vom Standort waren.

 

30.03.2022
Am heutigen Morgen waren die Kraniche nicht auf dem Hügel und es konnten keine Aufnahmen gegen den roten Himmel gemacht werden. Doch die Möglichkeiten sind ja sehr vielfältig und so konzentrierte ich mich auf den Einflug der Kraniche.
In der Nähe vom Naturum Trandansen zogen die Kraniche hin und wieder im besten Licht vorbei und es bot sich an hier Flugaufnahmen zu versuchen. Es gelangen auch sehr viele, doch auch der Ausschuß war enorm.

 

31.03.2022
Die Kraniche waren heute wieder auf dem Hügel. Bei Minus 10° hoben sich die Atemwolken sehr schön gegen den rötlichen Himmel ab.
Ein kurzer Ausflug zu einem guten Freund und bei einer Rundfahrt durch sein Fotorevier konnten wir Damwild und Wildschweine fotografieren.
Am Nachmittag am Hornborgasee versuchten wir uns wieder an den Kranichen. Doch durch die vorangegangen Tage und die vielen schönen Bilder hofften wir immer auf eine außergewöhnliche Situation, die aber dann nicht eintrat.

 

01.04.2022
Am heutigen Morgen suchten wir einen kleinen See auf, von dem wir gehört hatten dass er eisfrei und für Wasservögel ideal sein sollte. Wir waren dann auch sehr überrascht was sich uns bot. Lachmöwen, Graugänse, Kanadagänse, Bläßhühner, Teichhühner, Höckerschwan, Haubentaucher und das Highlight ein Ohrentaucherpaar die schon in Balzstimmung waren. Wir konnten sehr viele Bilder machen und es war eine außerordentliche Zugabe zu unseren Kranichen und ein Höhepunkt unserer Kranichexkursion.
Nachdem wir am Nachmittag den Wohnwagen reisefertig gerichtet hatten, fuhren wir nochmal zu den Kranichen. Laut Zählung waren es heute 19400 Kraniche. Die Kranichstatistik gibt darüber Auskunft.
Am nächsten Tag fuhren wir dann mit über 10000 Bildern im Gepäck in Richtung Heimat.