Kurzzeitblitztechnik (4) mit EOS R-Kameras und der analogen EOS RT

Auf dieser Seite möchte ich zeigen wie es aussieht wenn die Verzögerungszeit sehr minimal ist. Dazu wird eine analoge EOS RT (Real Time) mit einem Retroring vor das Objektiv geschraubt und mit der R-Kamera durch diese RT hindurchfotografiert. Die RT ist eine Kamera welche einen feststehenden Spiegel und einen speziellen RT Modus eingebaut hat. Dabei wird vor der eigentlichen Aufnahme ein Hilfsverschluss vorgespannt und die Auslösung mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt. Die Verzögerungszeit vom Durchfliegen der Lichtschranke bis der Blitz kommt beträgt nur 13 ms.  Das ist schon ziemlich nahe an den Werten, welche die Zentralverschlusse aufweisen.
Eine Steuerung löst den Verschluss der Vollformat Kamera (oder auch APS-C) aus und dieser bleibt 10 Sekunden geöffnet. Kurz danach wird der Hilfsverschluss der RT gespannt. Die RT wird von der Lichtschranke ausgelöst. Wird diese innerhalb der 10 Sekunden, in welcher der Verschluss der digitalen Kamera geöffnet ist unterbrochen, erfolgt die Auslösung und der Chip der Kamera wird belichtet. Nach 10 Sekunden wiederholt sich dieser Vorgang kontinuierlich. Erfolgt keine Auslösung wird auch kein Bild erzeugt. Fliegt ein Vogel innerhalb der 10 Sekunden mehrmalig durch die Lichtschranke, erfolgt nur eine Auslösung da das Steuergerät eine Mehrfachbelichtung verhindert. Somit sind keine doppelten Motive auf einem Bild möglich.

Meine Konstruktion sieht natürlich sehr abenteuerlich aus. Das ganze ist immer noch im Prototyp-Status . Zum Testen funktioniert alles aber sehr gut.  Über eine selbst gebastelte Steuerung wird der technische Ablauf gesteuert. Ein weiterer Beitrag zum gleichen Thema

R5 an RT mit 100 mm Makroobjektiv

R5 an RT mit 100 mm Makroobjektiv

 

Bei meinen Testaufnahmen erwies sich meine Vermutung, dass es unter Umständen beim Vollformat mit 100 mm Brennweite Vignettierungen gibt, als richtig. Durch das Vollfomat werden die Ecken nicht ganz ausgeleuchtet. Doch da z.B. die R5 8192 Pixel auf der langen Seite aufweist bleiben nach dem Ausschnit ohne Vignettierung immer noch über 6000 Pixel übrig. Damit kann ich arbeiten. Bei Verwendung einer längeren Brennweite gibt es keine Vignettierungen. Mit 300 mm wird die ganze Bildfläche ausgeleuchtet.

Vignetierung bei 100 mm im Vollformat

Keine Vignetierung bei 300 mm

​EOS R5 Vollformat
Bei den Testbildern sieht man, dass die Entfernung des Eisvogeldummys von der Lichtschranke minimal ist. Das ist ein Bereich mit dem man sehr gut arbeiten kann. In der Praxis ist ein Vogel fast in der Lichtschranke und der Schärfepunkt kann wesentlich genauer festgelegt werden. Auch die anderen getesteten Vollformatkameras (RP unf R6) waren in den Ergebnissen gleich, da ja die RT für die Verzögerungszeit maßgebend ist und nicht die digitalen Kameras. Ein Nachteil dieser Methode, die RT als Auslöser einzusetzen ist, dass die RT nur eine Synchronisationszeit von 1/180s hat. Bei Tageslicht gibt es sehr viele Doppelkonturen durch die Helligkeit des Hintergrundes.

 

Bei den APS-C Kameras gibt es bei 100 mm Brennweite keine Vignettierungen. Das Format wird komplett ausgeleuchtet. Wenn ein Vogel sich im Randbereich befindet kann er problemlos in den entsprechenden Ausschnitt eingepasst werden.

7DMII an RT Originalbild

EOS 7D Mark II APS-C Format
Auch bei der 7D Mark II und den anderen getesteten APS-C Kameras 50D und 7D waren die Ergebnisse identisch. Da ist eine genaue Einstellung auf den möglichen Schärfepunkt sehr gut möglich.

 

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