Rotmilan-Projekt 2022

Wieder einmal nahm ich mir vor bei den Rotmilanen über einen längeren Zeitraum zu beobachten und nach Möglichkeit zu fotografieren. Schon im August 2018 und September 2018 gelangen mir Bilder dieser schönen Greife.
Als Location wählte ich wieder die Stelle aus an welcher es im August 2018 sehr gut geklappt hatte. Zufälligerweise war es ziemlich genau die gleiche Jahreszeit, Anfang August. In dieser Zeit sind die jungen Milane schon sehr selbsständig und schön im Gefieder. Die Altvögel sind teilweise in der Mauser und sehen etwas zersaust aus.
Es war mir klar dass, wenn es klappen sollte, wieder viele Bilder entstehen würden wie ich sie schon zum hundertsten Mal im Archiv habe. Doch es sind ja nicht nur die Bilder sondern das Erlebnis diesen Vögeln so nah zu sein und sie aus der Nähe zu beobachten. Das ist sehr beeindruckend und wird bei Ansitzen von 6-8 Stunden nie langweilig.
Ich suchte also das Gebiet auf und beobachtete die Gegend und hielt nach den Rotmilanen Ausschau. Schon nach kurzer Zeit konnte ich Milane entdecken, die über den Wiesen und Feldern ihre Kreise zogen. Ein Landwirt kam mit seinem Traktor und fing an sein Stroh auf einem Feld zu verteilen. Es dauerte nicht lange und es stellten sich 5 Rotmilane ein, die über dem Feld kreisten. Ab und zu stießen sie herunter und sammelten Insekten auf, die von dem Gerät aufgewirbelt wurden. Nachdem der Landwirt wieder weg war legte ich an die Stelle an denen ich die Milane haben wollte einige Hühnchenteile aus. Nach ca. 1 1/2 Stunden hatten sie diese entdeckt und holten nacheinander alle weg. Da ich nur kleine Teile ausgelegt hatte ging das sehr schnell.
Schon am nächsten Tag saß ich mit dem Tarnzelt an. Durch die Möglichkeit am Rand einer Hecke zu sitzen waren gleich zwei Punkte abgedeckt. Zum ersten stand das Tarnzelt nicht als Fremdkörper im Gelände, zum zweiten kam die Sonne erst nach dem Mittag um die Hecke herum. Bei Temperaturen von bis zu 35° nicht zu verachten. Um die Rotmilane nicht nur im vorbeifliegen zu fotografieren wenn sie Hühnchenteile mit den Fängen aufnehmen, befestigte ich ein größeres Stück auf dem Boden.
An diesem ersten Ansitz tat sich in 7 Stunden gar nichts. Zwei Rotmilane flogen kurz vorbei, interessierten sich aber nicht für das Angebot. Ich brach die Aktion ab und ließ die Hühnchteile liegen.
Am nächsten Tag war ich um 5 Uhr 30 wiede vor Ort. Das Futter war weg und das gab mir Hoffnung für den Ansitz. Alles wieder vorbereitet und dann gewartet. Nach 6 Stunden war wieder nichts gekommen.
Nach einem Tag Pause war ich dann wieder vor Ort. Gegen halb 8 Uhr schnürte ein Fuchs weit entfernt über eine Wiese und kam in meine Richtung. Es gelangen dann auch einige Aufnahmen. Hier zeigte sich ein Vorteil des lautlosen elektronischen Verschlusses.
Ich hatte mich innerlich schon wieder auf einen Ansitz ohne Milane eingestellt. Aber nicht so dass ich verstimmt oder frustriert wäre. Das passiert mir nicht. Draußen zu sitzen und zu beobachten ist oft wie Meditation für mich.
Kurz nach 9 Uhr kreiste der erste Rotmilan über mir. Er stieß schnell herab und holte sich aus dem Flug heraus ein Stück Hühnchen. Das wiederholte sich einigemal. Plötzlich waren drei weiter Milane da. Auch sie holten sich Futter ohne zu landen. Irgendwann waren die kleinen Stücke weg und der erste landete vor mir. Auch die anderen landeten. Es waren nun fünf Milane vor mir. Ein Mäusebussard wollte auch etwas abhaben und versuchte sich dazwischen zu drängen, wurde dann aber etwas abgedrängt. Rabenkrähen waren auch da. Es gab natürlich leichte Streitereien um das beste Stück. Interessant für mich waren die An- und Abflüge der Rotmilane. So konnte ich viele Aufnahmen machen. Um 10:45 verließ der letzte Rotmilan den Platz. Ich wartete noch eine Weile und baute dann sehr zufrieden ab. Auch die nächsten Ansitze waren erfolgreich. Ich habe die Bilder den Tagen zugeordnet. Sie werden immer wieder aktualisiert wenn neue dazu kommen.

Alle Bilder wurden mit der EOS R5 und EOS R7 und dem RF 100-500mm f4.5-7.1 aufgenommen.

3.8.2022
Zu diesen Bildern passt die obige Beschreibung.  Es war der erste Tag mit Erfolg.

 

4.8.2022
Heute saß ich mit einem Freund an. Jeder in seinem Tarnzelt. Der Fuchs ließ sich wieder sehen, doch in großer Entfernung. Der erste Milan landete kurz vor 10 Uhr. Es waren insgesamt vier Rotmilane da.

 

5.8.2022
Auch heute saßen wir zu zweit an. Ein Milan ließ sich um halb 9 nieder. Zwei Milane setzten sich ans Futter und füllten sich die Kröpfe. Sie blieben bis gegen halb 11 vor Ort. Immer wieder gab es Flugbewegungen.

 

8.8. – 12.8.2022
Die letzten Tage standen im Zeichen der Rotmilane. Faszinierend diesen Vögeln so nahe zu sein. An einem Tag waren mindestens 12 Milane sowie 3 Mäusebussarde vor dem Tarnzelt. Da wird es sehr schwierig sich auf einen zu konzentrieren.


16. – 24.08.2022
Es klappt weiterhin bei den Milanen und ich konnte interessante Bilder bekommen. Noch ein Ansitz dann werde ich das Projekt vorerst abschließen. Alle Bilder wurden mit den RF Kameras R5 und R7 und dem Zoom RF 100-500mm F4.5-7.1 L IS USM aufgenommen