Alle Beiträge von Rolf_M

Focus-Stacking

Focus-Stacking, Bilder im Stapel überlagern

Dieser Beitrag ist rein subjektiv auf eigene Erkenntnisse aufgebaut und entspricht dadurch meinen eigenen Erfahrungen. Alle Bilder wurden von JPG-Dateien gestackt.
Schon vor einiger Zeit habe ich einen Beitrag über Focusstacking geschrieben und Beispielsbilder eingefügt. Immer wieder bietet es sich an Bilder im Stapel aufzunehmen, vor allem wenn eine normale Abblendung auf Bl. 11 oder 16 nicht ausreicht um ein Motiv von vorn bis hinten scharf zu bekommen. Zudem gibt es viele Kameras welche diese Funktion schon an Bord haben. Zufällig ist es wieder eine Türkenbundlilie die mich animiert hat Focusstacking anzuwenden. Zudem ist es jetzt sehr erfolgreich die Bilder mit Photoshop zusammenrechnen zu lassen. Die Ergebnisse werden meistens sehr gut ohne große Nachbearbeitungen. Ich habe jedoch die Bilder auch mit Combine ZM und Helicon Focus Pro (4-Wochen Testversion) zusammenrechnen lassen und die Ergebnisse gegenüber gestellt. Es sind dabei gravierende Unterschiede in der Zeit in welcher die Programme die Bilder umrechnen.
Die Qualität steht und fällt mit dem Motiv. Je ruhiger ein Motiv ist, desto besser werden die Ergebnisse.
Es ist nicht immer erforderlich dass von einem Motiv viele Bilder gemacht werden müssen um eine feine Abstufung der Schärfenzonen zu bekommen. Doch je feiner die Abstufung desto besser die Ergebnisse. Die Stackingaufnahmen wurden manuell in der Schärfe nachgestellt außer der Fliegenpilz. Dieser wurde mir der App DSLR Controller und dem Smartphone aufgenommen.

Im unteren Beispiel der drei Blüten des Türkenbundes genügten drei Aufnahmen um daraus ein ansehnliches Bild zu machen. Die Entfernung von der vordersten zur hintersten Blüte betrugen ca. 8 cm. Mit der Abblendung auf Bl. 11 wären nicht alle Blüten im Schärfebereich. Die drei Aufnahmen im Photoshop zusammengerechnet ergibt das Ergebnis im Bild unten rechts.

3 Aufnahmen mit Bl. 4 wurden mit Photoshop zusammengerechnet

Der Vergleich einer Blüte des Türkenbundes mit den drei oben genannten Programmen zeigt einige Unterschiede in der Genauigkeit der Überlappungen und vor allem in der Zeit die benötigt wird um die Bilder zusammen zu rechnen. Um die Unterschiede auf einen Blick zu sehen habe ich die 3 Bilder untereinander gesetzt. Mit Klick auf die kleinen Vorschaubilder können sie aber auch größer angeschaut werden.

Mit Klick auf die kleinen Vorschaubilder können diese größer angeschaut werden
Am Beispiel des Hirschkäferbildes möchte ich den Vergleich von Bl. 4, Bl. 11 und dem gestackten Bild mit 23 Aufnahmen zeigen.
Im Vergleich dazu die Bilder mit den oben genannten Programmen um auch hier die Unterschiede in der Qualität und der Zeit, welche die Programme zum umrechnen gebraucht haben, zu zeigen.
Um zu Testen wieviel Zeit die Programme brauchen um 76 Bilder zu berechnen habe ich es mit Bildern vom Fliegenpilz getestet. Dabei war Helicon Focus Pro unschlagbar in 12 Sekunden fertig. Combine ZM brauchte 66 Sekunden und PS habe ich nach 10 Minuten abgebrochen als ich keinen Fortschritt mehr feststellen konnte.

Unterm Strich war Helicon Focus in der Berabeitungszeit das schnellste Programm und brachte gute Ergebnisse. Je nach Motiv schneidet Photoshop auch gut ab. Das gleiche gilt für Combine ZM, welches bei manchen Motiven bessere Ergebnisse als Photoshop brachte. Ich denke dass ich über die Anschaffung von Helicon Focus Pro nachdenken werde. Denn wenn man ein entsprechend gutes Programm hat, macht man auch in dieser Richtung etwas mehr.

Nachtrag zu diesem Beitrag

Um noch ein weiteres Programm zu testen habe ich ein Bild im Vergleich mit Combine ZM, Helicon Focus und Photoshop mit dem Programm Zerene Stacker bearbeitet.
Um die Ergebnisse miteinander zu vergleichen habe ich ein Bild eingestellt, welches heruntergeladen werden kann damit man Zeit hat den Vergleich anzuschauen. Die Bilder sind ohne Nachbearbeitung wie sie mit den Programmen erzeugt werden.

Vergleich-PS-HF-ZS-CZM

Meine Ergebnisse mit Photoshop stellen mich sehr zufrieden und ich denke nicht dass ich die nicht billigen Kaufversionen von Helicon oder Zerene Stacker anschaffen werde.

Nochmal ein Vergleich mit Photoshop, Helicon Focus Pro und Zerene Stacker

Durch einen Hinweis, dass Zerene Stacker es sehr gut beherrscht bewegte, bzw. nicht ganz korrekt überlappende Bilder sehr gut auszuarbeiten, testete ich die oben genannten Programme noch einmal mit einem entsprechenden Bild.

Das Ausgangsbild ist eine Gartenblume, die durch den Wind leicht schaukelte und dadurch die einzelnen Bilder nicht exakt deckunggleich sind. In PS habe ich die Bilder als nicht ausgerichtet übereinander gelegt um die Ungenauigkeit zu zeigen .

19 Bilder überlagert ohne Ausrichtung in PS
Fazit vorne weg: PS erzeugte für mich das beste Ergebnis.

19 Bilder mit Photoshop gestackt
In den folgenden Bildern stelle ich immer das in PS gestackte Bild neben das Bild welches mit einem anderen Programm gestackt wurde. Ich denke die Unterschiede sind erkennbar ohne viel Kommentar. Es kann sein dass bei bestimmten Motiven das eine oder andere Programm gewisse Vorteile hat. Für dieses Motiv mit den vielen Blüten, die nicht genau deckungsgleich sind, hat mich Photoshop voll überzeugt. Die gestackten Bilder wurden nicht nachgearbeitet.

Vergleich Photoshop-Helicon Focus Pro

Vergleich Photoshop-Zerene Stacker Modus Pmax

Vergleich Photoshop-Zerene Stacker Modus Dmap Kontrastschwelle 70%

Für Anregeungen oder Kritik bitte das Kontaktformular verwenden

 

 

 

 

 

Blitzen auf zweiten Verschlussvorhang

Blitzen auf den zweiten Verschlussvorhang

Dieser Beitrag bezieht sich auf meine Arbeit mit den Kameras 50D, 7D, 7D Mark II von Canon. Doch im Prinzip sind andere Kameras relativ ähnlich in den Einstellungen.

Bei Aufnahmen von fliegenden Vögeln mit derKurzzeitblitztechnik gibt es Probleme, wenn das Umgebungslicht zu hell ist und auf die Belichtung Einfluss nimmt. Das wirkt sich dann so aus, dass es verwischte Flügel und Doppelbelichtungen gibt. Da es bei den meisten Kameras eine maximale Blitzsynchronisation von 1/250s gibt ist dies natürlich eine relativ lange Belichtungszeit zu der kurzen Blitzzeit von 1/10000s oder noch kürzer. Daher versuche ich möglichst nicht im grellen Sonnenlicht die Kurzzeitblitztechnik anzuwenden, sondern suche mir Motive im Halbschatten. Zudem verwende ich ab und zu Hintergrundbilder, wenn es die Location zulässt, um den Hintergrund in die Belichtung mit einzubeziehen und nicht absaufen zu lassen. (Zu dem Thema Vogelaufnahmen mit Hintergrundbild habe ich einen eigenen Beitrag in diesen Seiten).
Für meine Aufnahmen verwende ich Canon Blitzgeräte 540 EZ. Diese sind mit den Automatikfunktionen der digitalen Canon-Kameras nicht kompatibel. Über Funkauslöser werden die Blitze vom Sender auf der Kamera ausgelöst. Jeder Blitz hat dabei einen Empfänger und es ist kein Problem auch bei größeren Distanzen die Blitze synchron auszulösen. Der Vorteil dabei ist, dass es kein Kabelgewirr gibt. Bei kurzen Distanzen, oder wenn die Blitze unmittelbar an der Kamera sind verwende ich auch herkömmliche Blitzsynchronkabel.
Die Blitzauslösung erfolgt in der Regel auf den ersten Verschlussvorhang. Wenn kein Umgebungslicht auf die Belichtung einwirkt ist das auch kein Problem. Der Ablauf ist dann so, dass zuerst der Blitz mit extrem kurzer Blitzzeit kommt und danach der Verschluss mit der 1/250s abläuft. In dieser 1/250s legt der Vogel aber im Flug, je nach Geschwindigkeit, noch einige Millimeter oder Zentimeter zurück die bei zu hellem Umgebungslicht dann als Wischer zu sehen sind. Der Nachteil ist, dass die Wischer nach dem Blitz entstehen und so oft vor dem Vogel zu sehen sind. So sind die Konturen von Kopf oder Schnabel nicht sauber abgegrenzt. Auch am Körper und in den Flügeln gibt es dann unschöne Doppelbelichtungen.
Es gibt bei den meisten Kameras die Möglichkeit die Blitzsynchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang einzustellen. Dabei ist der Ablauf dann so, dass zuerst der Verschluss mit der eingestellten 1/250s abläuft und erst am Ende der Belichtung der Blitz auslöst. Das hat den Vorteil, dass der Blitz nach der Bewegung, die der Vogel in der 1/250s zurücklegt kommt und somit die unscharfen Bereiche und Doppelkonturen nach dem Vogel zu sehen sind. Dabei sind dann Kopf und Schnabel  deutlich abgegrenzt.
Die Einstellung in der Kamera auf den zweiten Verschlussvorhang wirkt sich vor allem auf den internen Blitz aus. Bei Verwendung eines kompatiblen Systemblitzes, welcher auf den Blitzschuh gesteckt wird, ist die Funktion auch gewährleistet, allerdings muss am externen Blitz die Einstellung zweiter Verschlussvorhang ausgewählt werden. Nach einem Test mit den nicht kompatiblen Blitzen 540 EZ und Einstellung auf den zweiten Verschlussvorhang am 540 EZ, stellte ich fest, dass auch diese Blitze auf den zweiten Verschlussvorhang blitzen.
Wie bekomme ich nun die Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang bei weiteren Blitzen hin, die mit Funk ausgelöst werden und keinerlei Verbindung mit der Kamera haben?
Die Lösung wären herkömmliche Servoblitzauslöser die an den externen Blitzen angeschlossen sind, doch bei Tageslicht und größeren Abständen war die Funktion nicht gewährleistet. Im Prinzip wollte ich die Funkauslösung verwenden. Ich baute mir vor den Blitz auf der Kamera einen Servoblitzauslöser, welcher den Sender des Funkauslösers auslöst und die anderen Blitze mit zündet. Es funktionierte, aber leider nur einmal und es verging einige Zeit bis der Servoauslöser für eine weitere Aufnahme bereit war. Der Grund ist, dass diese Servoblitzauslöser einen eingebauten Thyristor haben, der erst leer sein muss um wieder bereit zu sein. Das dauert mehr oder weniger lang. Eine Lösung fand ich in einem Sony-Forum für den Selbstbau eines Servoblitzauslösers ohne Thyristor, der dann auch bei schneller Serienbildfunktion ständig die externen Blitze auslöst. https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=68315
Allerdings baute ich diesen in ein externes Gehäuse, nicht in ein Blitzgerät ein. Doch die Zubehörliste und der Schaltplan waren eine große Hilfe. Mit etwas Geschick und Lötarbeiten ist der Auslöser schnell selbst gebaut.

Servoblitzauslöser Eigenbau, Deckel geöffnet. Mit Heißkleber ausgefüllt.

Servoblitzauslöser Eigenbau, Deckel geöffnet. Mit Heißkleber ausgefüllt.

Servoblitzauslöser Eigenbau. Fotodiode durch Plaxiglas geschützt.

 

 

 

 

 

 

Wie sieht das nun in der Praxis aus. Meine Arbeitsweise mit diesem Servoblitzauslöser ist so, dass dieser den Sender meiner Funkfernsteuerung auslöst und damit die  externen Blitze mit ausgelöst werden.
Dabei habe ich den Servoblitzauslöser mittels Klettband auf dem Systemblitz befestigt, da dieser auf den zweiten Verschlussvorhang eingestellt ist. Über einen Winkel reflektiert das Licht auf die Fotodiode und der Sender der Funkfernsteuerung wird angesteuert. Dieser löst synchron die weiteren Blitze aus. Natürlich kann die ganze Konstruktion auch mit Kabel durchgeführt werden. Das ist sogar unbedingt notwenidg wenn man bemerkt, dass die Blitze nicht synchron blitzen. Es sollten auch alle Blitze identisch sein.

Equipment für die Auslösung mit dem Servo-blitzauslöser

Schematische Darstellung der Anordnung der Geräte bei der Verwendung eines Servoblitzauslösers

 

 

 

 

 

 

 

Aufbau für Flugaufnahmen mit dem Fernauslöser und Kabelverbindungen statt Funk, bei Belichtung auf den zweiten Verschlussvorhang. Um alles kompakt zu halten wurden die Blitze mit einem Halter zusammen mit der Kamera montiert.

 

Beispielbilder

Für Fragen und Anerkungen verwenden Sie bitte das Kontaktformular

Panoramablick im Tarnzelt

Um mit dem Tarnzelt sinnvoll anzusitzen sollten, zumindest bei Vögeln, die Schlitze durch die ein Vogel eine Bewegung sehen kann relativ dicht sein. Zudem sitzt man hinter dem Objektiv in einem gewissen Abstand zur vorderen Wand, so dass nur ein kleiner Ausschnitt der Landschaft zu sehen ist. Meistens sind Tarnzelte so ausgelegt, dass es schwer ist einen guten Überblick zu haben. Oft fehlen sogar seitliche Sichtfenster oder sind so niedrig dass man einen Krampf beim hinausschauen bekommt. Für mich ist es immens wichtig um mich herum das Geschehen mitzubekommen um darauf zu reagieren.
Um dieses Problem zu beheben habe ich mir auf eine Plexiglascheibe eine Spionfolie geklebt. Diese befestige ich, nachdem Kamera und Objektiv ausgerichtet wurden, oberhalb des Objektivs. Dazu verwende ich kleine Leimzwingen. Ausbaustufe wird so sein, dass die Scheibe mit Klettverschluss befestigt wird um diese beim zusammenfalten vom Tarnzelt vorher abzunehmen. Es ist momentan ein einfacher Prototyp um das ganze zu testen. Beim Eisvogel und bei Flugaufnahmen von Milanen habe ich es bis jetzt testen können und es ist schon eine angenehme Sichtweise ohne dass die Vögel etwas mitbekommen. Vor allem bei den Milanen, wenn sie im Sturzflug nach unten fliegen um blitzschnell die Beute zu greifen hat man die Vögel schon lange vorher im Visier und wird nicht überrascht wenn sie plötzlich auftauchen.

Tarnzelt mit Panoramascheibe im Einsatz beim Eisvogel
Von außen ist nur der Spiegel zu sehen.
Tarnzelt mit Panoramascheibe im Einsatz beim Rotmilan
Panoramascheibe im Tarnzelt. Einfache Befestigung mit kleinen Leimzwingen
Tarnzelt mit Panoramascheibe im Tarnzelt und zwei verschiedene Objektive auf einem Stativ

In einem Beitrag habe ich beschrieben wie ich auf einem Stativ mit wenigen Mitteln einen Halter gebaut habe um zwei verschiedene Objektive zu verwenden.

Für Fragen und Anmerkungen verwenden Sie bitte das Kontaktformular